Dein Hund erbricht – Wir helfen schnell!

Wenn dein Hund erbricht, ist es wichtig, schnell und richtig zu reagieren! Häufiges Erbrechen ist nämlich nicht normal, deiner Fellnase geht es wahrscheinlich nicht gut. Um dir und deinem Hund zu helfen, sehen wir uns im Folgenden mögliche Gründe an und beraten dich, wie du richtig reagierst.

Phasen des Erbrechens

Erbrechen beim Hund geht fast immer einen Auslöser beziehungsweise eine Ursache voraus, wobei das Erbrechen nicht unmittelbar danach auftreten muss – es kann einige Zeit dazwischen liegen. Um das Erbrechen deines Hundes besser einschätzen zu können, ist es hilfreich, die drei Phasen zu kennen:

  1. Übelkeit: Schlucken, Unruhe, Schmatzen und viel Speicheln. Das sind Anzeichen der ersten Phase – der Übelkeitsphase. Es kann auch vorkommen, dass dein Hund versucht Gras zu fressen, während er in dieser Phase ist.
  2. Würgen: Ein geschlossenes Maul und ein angezogener, angespannter Bauch – so beginnt die zweite Phase: das Würgen. Es wird versucht, den Mageninhalt über die Speiseröhre nach oben zu befördern. Dieser Würge-Vorgang passiert übrigens nicht nur einmal, sondern meist mehrere Male.
  3. Erbrechen: In der letzten Phase erbricht sich der Hund dann schlussendlich. Die Mahlzeiten sind meist noch nicht ganz verdaut. Eine ungewöhnliche Farbe ist meist unbedenklich, denn beispielsweise die Galle kann für eine Verfärbung des Erbrochenen sorgen,

Häufige Ursachen

Es gibt viele mögliche Gründe, warum sich dein Hund übergibt. Einige davon sind weniger schlimm, andere sind besorgniserregender. Wir zeigen dir hier die häufigsten Ursachen auf und ordnen so zusammen mit dir die Situation ein.

Grundsätzlich gehört das Erbrechen deines Hundes nicht zum normalen Verhalten, es kann aber sein, dass es zunächst dennoch keinen größeren Grund zur Sorge gibt. Zum Beispiel können gerade junge Hunde und Welpen noch einen empfindlichen Magen haben. Wenn sie dann beispielsweise Gras, Blätter oder ähnliches fressen, kann dies bereits genügen, um zu Erbrechen zu führen.

So können auch Futterumstellungen ein möglicher Grund sein. Anderes Futter ist ungewohnt und enthält vielleicht auch Inhaltsstoffe, die der Körper deines Hundes noch nicht kennt.

Auch kann es vor allem bei jüngeren Hunden vorkommen, dass sich der Freund auf vier Pfoten einfach überfressen hat. Sie können die Menge noch nicht so gut einschätzen und fressen dann schlicht und einfach viel zu viel. Das überdehnt den Magen und der Hund bringt das überschüssige Futter wieder hervor.

Des Weiteren kann es bei Hunden jeden Alters während oder nach Autofahrten zum Erbrechen kommen. Diese Reiseübelkeit – oder auch Motion Sickness genannt – kommt so zustande, dass der Gleichgewichtssinn das ungewohnte Schaukeln im Auto nicht verarbeiten kann und das führt zu Übelkeit.

Leider gibt es aber auch ernstere Gründe für das Erbrechen deines Vierbeiners.

Eine mögliche Ursache könnte das Verschlucken von Fremdmaterialien wie Hundespielzeug, kleineren Gegenständen oder auch unverträglicher, verdorbener oder im schlimmsten Fall sogar giftiger Nahrung beziehungsweise Substanzen sein. Besonders wenn dein Vierbeiner sein Hundespielzeug in kleinere Teile zerlegt oder mit nicht für Hunde geeigneten Dingen hektisch spielt, kann es zu einem Abschlucken von Bestandteilen oder sogar ganzen Gegenständen kommen. Sollte dein Hunde sogar nur versuchen zu erbrechen, Würgen und Speicheln zeigen, so kann es auch sein, dass Teile im Rachen stecken geblieben sind, dann besteht je nach Größe gegebenenfalls sogar Lebensgefahr. Bedenke auch, dass diverse für den Menschen genießbare Nahrungsmittel für Hunde teils (hoch-) giftig sein können – hierzu gehören beispielsweise Schokolade (besonders dunkle Schokolade), Rosinen, diverse Nusssorten, Zwiebeln, Knoblauch und Zuckerersatzstoffe für Diabetiker (häufig auch in Kaugummis etc. enthalten).

Erkrankungen als Ursache

Neben den oben genannten Ursachen ist es aber auch möglich, dass dein Hund aufgrund einer zugrundeliegenden Erkrankung erbricht. Dazu können zum Beispiel Entzündungen, Infektionen, Magengeschwüre, Würmer, Herz- und Nierenerkrankungen gehören. Bei diversen Erkrankungen kann es also auf verschiedenem Wege zu Übelkeit und Erbrechen kommen, meist bleibt es auch nicht bei einmaligem Erbrechen. Spätestens hierfür muss ein Tierarzt zurate gezogen werden, um ernstere Ursachen sicher ausschließen zu können.

Mein Hund bekommt Medikamente und hat sich erbrochen

Wenn dein Hund Medikamente nehmen muss und diese wieder erbricht, solltest du zeitnah mit einem Tierarzt Kontakt aufnehmen. Eventuell ist eine Umstellung der Medikamente aufgrund einer Unverträglichkeit notwendig. Wenn dein Hund die Medikamente dringend benötigt, ist vielleicht sogar eine alternative Verabreichung über eine Injektion nötig, um sicherzustellen, dass dein Vierbeiner versorgt ist. Bitte gib nicht einfach die Tabletten direkt in gleicher Menge nochmal – einerseits kann dies direkt wieder erneutes Erbrechen auslösen, andererseits kann man nicht immer sicher sein, wie viel Wirkstoff bereits vom Körper aufgenommen wurde und eine weitere Gabe kann möglicherweise zu einer Überdosierung führen. Halte hier bitte gegebenenfalls Rücksprache mit einem Tierarzt!

Die schnelle Hilfe – Wann ist sie nötig?

Geht es deinem Hund gerade schlecht? Erbricht er noch? Wichtig ist vor allem eins: Ruhe bewahren. Denn nur so kannst du deinem Hund optimal zur Seite stehen, denn Unruhe und Angst können sich natürlich auch auf deinen Vierbeiner übertragen.

Wenn sich dein Hund noch aktiv erbricht oder würgt, solltest du schon die nächsten Schritte planen – ihn aber nicht beim Würgen und Erbrechen stören oder eingreifen. Dein Hund weiß instinktiv, wie er sich erbrechen muss.

Ist das Erbrechen vorbei? Dann muss sich dein Hund vermutlich ausruhen. Gib ihm also etwas Zeit für sich. Natürlich solltest du aber alles säubern und verhindern, dass er das Erbrochene direkt wieder aufnimmt.

Mit der nächsten Fütterung solltest du lieber noch etwas warten. Zwar braucht dein Hund Energie über das Futter, aber das direkte Anbieten von Futter kann allein durch den Geruch wieder zu Erbrechen führen. Allerdings hat dein Hund über das Erbrechen sicherlich  Flüssigkeit verloren, achte also darauf, dass genügend Wasser an seiner gewohnten Stelle bereitsteht – nur übermäßiges, hastiges Trinken solltest du etwas bremsen

Wenn dein Hund erfolglos würgt, ist höchste Vorsicht geboten! In diesen Fällen scheint das Erbrechen nicht zu funktionieren, dies hat häufig lebensbedrohliche Ursachen und Folgen! Du solltest in diesem Fall zügig einen Tierarzt aufsuchen.

Weitere absolute Warnsignale sind das Erbrechen im Schwall direkt nach dem Trinken, der Geruch des Erbrochenen nach Kot, Blutbeimengungen im Erbrochenen (geronnenes Blut kann wie Kaffeesatz aussehen) und wenn dein Hund zusätzlich zum Erbrechen keinen Kot absetzt. Auch sehr häufiges Erbrechen und das Auftreten weiterer Symptome – beispielsweise Anzeichen für Schmerzen, Fieber und Mattigkeit sowie Schwäche – sind Gründe, deinen Vierbeiner umgehend dem nächstgelegenen Tierarzt vorzustellen. Hier besteht der dringende Verdacht auf potenziell lebensbedrohliche Grunderkrankungen beziehungsweise Ursachen für das Erbrechen!

Fazit

Auch wenn das Erbrechen beim Hund nicht immer bedenklich sein muss, sollte man insbesondere länger anhaltenden oder häufiger auftretenden Problemen gemeinsam mit einem Tierarzt auf den Grund gehen.

Sichere Anzeichen dafür, dass du schnellstmöglich mit einem Tierarzt sprechen solltest, haben wir dir oben an die Hand gegeben – eine Vorstellung deines Vierbeiners bei einem tierärztlichen Notdienst ist dann unumgänglich.