Covid-19 – Gefahr für Haustiere?

Covid-19 - Gefahr für Haustiere?

Seit knapp einem Jahr ist COVID-19 das beherrschende Thema, das die Welt beschäftigt. Die weltweite Pandemie hat das Leben vieler Menschen auf den Kopf gestellt, die Angst vor einer Ansteckung, aber auch Lockdowns, Social Distancing, Homeschooling und HomeOffice bereitet vielen Menschen Sorgen. Und auch Tierbesitzer erleben eine große Unsicherheit: Kann das Virus gefährlich für mein Haustier sein? Können meine Katze oder mein Hund sich infizieren und die Krankheit übertragen? Unsere Tierärzte geben euch Auskunft!

Ist COVID-19 gefährlich für meinen Hund oder meine Katze?

Die gute Nachricht vorweg: Die Angst bei Haustierbesitzern ist unbegründet.

Nach aktuellem Kenntnisstand ist COVID-19 für Haustiere ungefährlich (Stand 12.02.2021). Bei den bekannten Fällen der positiv getesteten Katzen und Hunde handele es sich nach Aussage der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nicht um infizierte Tiere, sondern um Tiere, die mit dem Virus kurz vor dem Test durch mit COVID-19 infizierte Menschen in Berührung gekommen sind, zum Beispiel durch Lecken. Die Tests können so das Virus am Haustier zwar feststellen, infiziert oder erkrankt waren diese aber laut aktuellem Kenntnisstand nicht. Es gibt sehr wenige bestätigte Fälle, in denen ein Hund oder eine Katze sich tatsächlich mit COVID-19 infiziert haben, zu einer Erkrankung kam es aber bislang nie.

Ist COVID-19 gefährlich für meinen Hund oder meine Katze?

Können Haustiere COVID-19 auf den Menschen übertragen?

Nach derzeitigem Wissensstand kann man Hunde und Katzen als epidemiologische Sackgasse für COVID-19 bezeichnen. Das bedeutet, es gibt keine Hinweise darauf, dass diese mögliche Überträger des Virus sind. Auch das European Centre for Disease Control (ECDC) und das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, das sogenannte Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bestätigt dies.

Dennoch gibt es eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass Haustiere Viren durch eine Schmierinfektion übertragen können. Bedeutet: Wenn eine mit COVID-19 infizierte Person den Hund oder die Katze streichelt oder küsst, können Viren auf das Fell gelangen. Streichelt nun im Anschluss eine gesunde Person das Tier, wäre eine Übertragung der Viren möglich.

Bisher ist jedoch noch kein Fall bekannt, bei dem es zu einer solchen Übertragung gekommen ist. Denn klinische Tests zeigen, dass COVID-19 nur auf glatten Oberflächen bis zu 36 Stunden überlebt. Es wird davon ausgegangen, dass das Fell von Tieren keine gute Oberfläche für das Virus darstellt, um lang überleben zu können.

Können Haustiere COVID-19 auf den Menschen übertragen?

Wie verhalte ich mich als Haustierbesitzer, wenn ich oder jemand aus meinem Haushalt an COVID-19 erkrankt bin/ist?

Solltet ihr euch oder eine Person aus eurem Haushalt mit dem Virus infiziert haben, ist ganz besonders auf die Hygiene zu achten. Für Haustiere wie Hund und Katze gibt es derzeit keine weiteren zwingenden Maßnahmen wie Quarantäne. Unsere Tierärzte empfehlen in diesem Fall, Abstand zu ihrem Hund oder ihrer Katze zu halten, sie nicht an zu husten oder an zu niesen und darauf zu achten, die Tiere nicht das Gesicht oder die Hände ablecken zu lassen. Sollte dies doch mal passieren, waschen Sie sich gründlich mit Seife. Außerdem sollten Katzen während der eigenen Quarantäne keinen Freigang bekommen und in der Wohnung bleiben.

Ich habe einen Hund und muss in Quarantäne – was tun?

Hundebesitzer sollten vorsorglich einen Gassigeh-Service vielleicht im Freundeskreis, in der Familie oder Nachbarschaft organisieren. Denn im Falle einer eigenen Infektion, einer Infektion im eigenen Haushalt oder den Verdacht des Kontakts mit einer infizierten Person müsst ihr euch in Quarantäne begeben und dürft die Wohnung nicht mehr verlassen – auch nicht zum Gassigehen.

Dabei solltet ihr und eure Unterstützer ganz besonders auf Hygiene und Abstand achten. Alle Beteiligten sollten vor und nach der Hundeübergabe die Hände gründlich waschen. Haltet bei der Übergabe an der Haustür ausreichend Abstand zueinander und tragt einen Mund-Nasen-Schutz.  Am besten bringt euer Helfer eine eigene Leine mit. Achtet darauf, dass sowohl ihr als auch eure Helfer mit dem Gesicht Abstand zum Hund halten und auf enge Streicheleinheiten und Liebkosungen verzichten.

Gassi gehen in Quarantäne

Und wie sieht es mit Kleintieren wie Kaninchen oder Meerschweinchen aus?

Bislang gibt es nur eine einzige Studie mit Zuchtkaninchen aus der Fleisch- und Pelzindustrie. Deshalb kann das Risiko für einzelne, als Haustier gehaltene Kaninchen aktuell nicht eingeschätzt werden. Eine mögliche Übertragung zwischen Mensch und Tier sowie Tier zu Tier halten Experten aber derzeit für sehr gering. Beachtet jedoch auch hier im Falle einer Infektion oder Kontakt zu einer infizierten Person, Abstand zu euren Tieren zu wahren, engen Kontakt zu vermeiden und sich vor und nach der Versorgung der Tiere gründlich die Hände zu waschen

Als Haustierbesitzer braucht ihr euchalso keine Sorgen machen, dass euer Liebling sich infizieren oder andere anstecken könnte. Solltet ihr euch dennoch verunsichert fühlen oder Sorgen haben, kontaktiert euren Tierarzt. Dieser wird euch umfassend beraten und unterstützen!